Wildes Paradies: der Natur freien Lauf lassen und dafür reich belohnt werden.
Eigentlich Fachbuch von Claudia Praxmayer, liest sich spannend wie ein Roman. Sie kann ja auch beides.
Gemeinsam mit ihrem Mann kaufte die Biologin Claudia Praxmayer einen alten Hof im Chiemgau mit dem Wunsch, ein Paradies für Pflanzen, Tiere und Menschen zu schaffen. Doch dieses wilde Paradies war zunächst nur eine sehnsuchtsvolle Vorstellung und die Autorin hatte großen Respekt vor dem eigenen Vorhaben. Mit Arbeit, Geduld und Ausdauer hat das Paar im Laufe der Jahre seinen Traum zwischen Wildkräutern, Blütenpracht, Gemüse, Obstbäumen und Totholzhecken geschaffen. Im Frühjahr veröffentlichte Praxmayer ein Buch, wie sie es sich zu Beginn ihres Vorhabens gewünscht hätte: Wildes Paradies
Wildes Paradies gibt eine grobe Einführung und einen Überblick zu den wichtigsten Bereichen, wenn es um Gartenparadiese im Einklang mit der Natur geht. Ob Bodenpflege, Mut zu mehr Wildnis und zu Experimenten, das Anlegen von Beeten, Wiesen und vieles mehr. Praxmayer geht dabei allerdings nicht detailreich in die Tiefe, sondern gibt stattdessen einen Überblick in die Breite, bei dem die wichtigsten Aspekte für einen naturnahen Garten berücksichtigt werden.
Ihr Buch ist ein sehr unterhaltsames Sachbuch, dem man die Begeisterung der Autorin anmerkt, mit der sie andere anstecken möchte und weniger eine sachliche Anleitung. Und doch vermittelt es wie nebenbei auch etliche hilfreiche Informationen. Die Biologin ermuntert zu Experimenten im Garten oder auf dem Balkon und dazu nicht aufzugeben, wenn mal etwas nicht geklappt hat, sondern zu beobachten, was die Ursachen sind und es wieder und wieder zu versuchen. Praxmayer lässt dabei auch eigene Missgeschicke nicht aus, wie etwa das versehentliche Ausreißen der frisch aufgelaufenen Gemüsesaat und andere Anekdoten aus ihrem Gärtnerinnenleben.